Hans Kelsen war ein österreichischer Jurist, Rechtsphilosoph und Staatsrechtler. Er wurde am 11. Oktober 1881 in Prag, Österreich-Ungarn, geboren und starb am 19. April 1973 in Berkeley, Kaliforniern, USA.
Kelsen gilt als einer der bedeutendsten Rechtsphilosophen des 20. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Werk ist das "Reine Rechtslehre", das 1934 erschien. Es gilt als eine der einflussreichsten rechtstheoretischen Schriften und legt die Grundlagen für die normative Rechtsauffassung dar. Kelsens Ansatz konzentriert sich auf die Struktur und Logik des Rechts, unabhängig von sozialen oder politischen Bedingungen.
Kelsen arbeitete lange Zeit als Universitätsprofessor in Wien, wo er auch das österreichische Bundesverfassungsgericht leitete. Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1938 emigrierte er aufgrund seiner jüdischen Herkunft in die USA. Dort hatte er verschiedene Lehraufträge an renommierten Universitäten, darunter an der Harvard University und der University of California, Berkeley.
Hans Kelsen hat zahlreiche Schriften zu verschiedenen Rechtsbereichen verfasst, darunter zum Völkerrecht, Verfassungsrecht und Strafrecht. Seine Arbeiten haben nicht nur in der Rechtswissenschaft, sondern auch in der politischen Theorie und Soziologie einen großen Einfluss ausgeübt. Kelsen wird als Vertreter des normativen Positivismus betrachtet, wobei er das Recht als eigenständiges und autarkes System betrachtet, das von übergeordneten moralischen oder politischen Prinzipien unabhängig ist.
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